Herausforderung Migration - Eine Bestandsaufnahme
In den letzten 10 Jahren hat sich die weltweite Migration verdoppelt und in den kommen Jahrzehnten werden Milliarden von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben werden. (Gaia Vince „Das nomadische Jahrhundert“, PIPER, 2022)
Globale Migration: 31,5 Mio, davon 4,9 Mio Asylbewerber. (Stand Ende 2022)
Auf diese Herausforderung muss die Politik - müssen wir - eine Antwort finden !
Hier ein paar Fakten:
Top 10 der Einwanderungsländer:
1.Türkei 3,8 Mio.
2. Iran 3,4 Mio.
3. Deutschland 3,3 Mio.
4. USA 2,2 Mio
5. Paktistan 1,7 Mio.
6. Uganda 1,5 Mio.
7. Russland 1,28 Mio
8. Polen 1,2 Mio.
9. Sudan 1,14 Mio.
10. Bangladesch 0,93 Mio.
Top 10 der Auswanderungsländer:
1. Syrien 6,9 Mio
2. Ukraine 5,4 Mio
3. Afghanistan. 3,1 Mio
4. Südsudan 2,2 Mio
5. Myanmar 1,2 Mio
6. Venezuela 1,2 Mio
7. D.R. Kongo 1,0 Mio
8. Sudan 0,9 Mio
9. Somalia 0,85 Mio
10. Zentralafrikanische Republik 0,75 Mio
Flüchtlingszahlen pro Land (Millionen)
Kommentar:
- Deutschland ist eindeutig der Staat mit dem größten Anteil an Zuwanderern. Zur Beurteilung der Gesamtbelastung müssen diese Zahlen aber noch ins Verhaltnis zur Gesamtbevölkerung und zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit gesetzt werden!
- Die veröffentlichten Zahlen variieren je nach Zählweise sehr stark - mit oder ohne Asylstatus, mit oder ohne Flüchtlinge im eigenen Land, .... u.s.w.
- Die Türkei wird von der EU für die Aufnahme von Flüchtlingen alimentiert; die Zahlen sind deshalb nicht aussagekräftig.
Verhältnis - Flüchtling pro Einwohner (Anzahl Einwohner)
Kommentar:
- Auch bezüglich des Verhältnisses Einwohner / Flüchtlinge zählt Deutschland zu den am höchsten belasteten Industriestaaten
Anzahl der Flüchtlinge im Verhältnis zum Brutto InlandsProdukt (BIP)(Millionen)
Kommentar:
- Beim Verhältnis der Flüchtlingszahlen zur wirtschaftlichen Leistungsfähig eines Landes (Brutto Inlandsprodukt BIP) liegt Deutschland auf PLatz 40 - d.h. 39 Länder sind durch Migration stärker belastet als Deutschland.
- Auffällig ist, dass die stark belasteten Länder überwiegend überwiegend Entwicklungsländer sind und / oder in äquatornähe liegen.
Interpretation und Schlußfolgerung:
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10% des weltweiten Flüchtlingsstromes (31,5 Mio) gelangt in die Bundesrepublik.
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Deutschland ist weltweit nach der Türkei (3,8 Mio) das Land mit der höchsten Immigrationsrate (3,3 Mio).
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Berücksichtigt man Zuwanderung und Auswanderung, dann ergibt sich für Deutschland pro 1000 Einwohner eine Nettomigrationsquote von 6,6 Personen. Das ist weltweit der 12. Platz. (s.d. Pkt 4)
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Setzt man die Einwanderung (Flüchtlingszahl FZ) ins Verhältnis zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Landes (BIP), dann zeigt sich, dass:
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39 Länder durch die Migration stärker als Deutschland belastet sind, und
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die restlichen 136 Länder aber weniger belastet sind als Deutschland.*)
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Auffällig ist, dass fast alle EU-Länder, insbesondere die nordischen Staaten (!), einer geringeren Migrationensbelastung ausgesetzt sind, während u.a. die asiatischen – und afrikanischen Staaten erheblich stärker belastet werden.
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Insgesamt ergibt sich bezüglich der Migrationsbelastung ein deutliches Nord-Süd-Gefälle. *)
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Ausnahme China: In China gibt es zwar eine (verschwindend kleine) Einwanderung, aber in Anbetracht des weltweit zweithöchsten BIP tendiert die Migrationsbelastung in China gegen Null. Selbst die im Weltmaßstab leistungsfähigste Wirtschaft in den USA, ist einer deutlich höheren Belastung ausgesetzt.
Wir leben – u.a. bedingt durch den Klimawandel - in einer globalen Strukturkrise. Mittel- und langfristig wird sich Süd-Nord-Migration nicht abstellen oder auch nur reduzieren lassen. Andererseits gibt es auf der nördlichen Halbkugel einen erheblichen Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften. Zielsetzung für eine deutsche bzw. europäische Migrationspolitik muss deshalb neben
der Intensivierung der Kontrolle der Flüchtlingsströme
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u.a. Bekämpfung der Schleuserkriminalität,
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Einreisekontrolle,
einem gerechten Ausgleich der Belastung der Zielländer in Europa und Nordamerika
vor allem eine Verbesserung der Qualifizierung der Flüchtlinge sein. Es muss ein Angebot an Aus- und Weiterbildung und damit die Möglichkeit für einen Aufstieg in den Gemeinschafts- und Betriebshierarchien entwickelt werden.
Der „soziale Pulleffekt“ muss durch einen Qualifikations-Pulleffekt ersetzt werden.
Im Einzelnen:
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Ausgleich der Migrationsbelastung innerhalb der EU: Sämtliche EU-Partner sind sind - gemessen am Verhältnis der Flüchtlingszahlen zum BIP - weniger belastet als Deutschland.
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Kopplung der Sozialleistungen an bereits vorhandene oder nachträglich erworbene Qualifikation. (Stichwort „Punktessystem“)
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Anerkennung der im Heimatland erworbenen Qualifikation.